Der bittere Geschmack des Archivs

Während die fortschreitende Digitalisierung die weitere Verbreitung von historischen Daten und Dokumenten fördert, bleiben die Zugangsmodalitäten zu sogenannten sensiblen Archivbeständen schwierig. Im Vorfeld jeder Forschung muss über den Zugang zu bestimmten Archivquellen verhandelt werden – ein Vorgehen, das bei der Präsentation der Forschungsergebnisse selten erläutert wird.

Die traverse 1/2023 beschäftigt sich daher mit den Fragen und Problemen, die der Zugang zu Archiven für Historiker*innen, Archivar*innen und Bürger*innen, die historische Dokumente einsehen möchten, aufwirft. Sie umfasst mehrere Beiträge zu verschiedenen Fallstudien – kirchliche Archive, Wirtschaftsarchive, Unternehmensarchive, audiovisuelle Archive – sowie Debatten und Interviews über die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung, mit sensiblen Dokumenten und mit der Rechtsprechung zum Zugang zu Archiven. 

Die jüngste Entscheidung des Bundesgerichts zum Zugang zu Archiven, die die Ausweisung des zairischen Exilanten Mathieu Musey in den 1980er-Jahren betrafen, hat viel Aufmerksamkeit erregt. Wir veröffentlichen im Themenheft auch das Interview mit dem Historiker Jonathan Pärli, in dem er über seinen langen Rechtsstreit um den Zugang zu diesem Dossier des Bundesarchivs spricht.

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