Dieser Artikel wirft ein neues Licht auf die Netzwerke und Praktiken von «Pro-Life»-Vereinigungen und Gruppen geschiedener Väter in der Schweiz zwischen 1971 und 1988. Er untersucht ihre Entstehung und Entwicklung sowie ihre Beziehung zur Männerbewegung in einer Zeit, die von bedeutenden Reformen im Eherecht und feministischen Forderungen geprägt war. Diese Protagonisten zeichnen sich durch eine ähnliche soziale Herkunft aus, haben eine ähnliche Auffassung von der traditionellen Familie und orientieren sich an französischen Vorbildern. Während jedoch die «Pro-Life»-Bewegungen aus bestehenden katholischen Netzwerken hervorgegangen sind und sich auf die Definition des Lebens ab dem Zeitpunkt der Empfängnis konzentrieren, steht bei den Vätern eher der Verlust ihrer Privilegien im Vordergrund. Trotz einiger Gemeinsamkeiten, wie beispielsweise der Förderung des Familialismus, weisen diese Bewegungen somit unterschiedliche und manchmal widersprüchliche interne Logiken auf. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die Untergruppen weiter zu untersuchen.
(Übersetzung: Matthias Ruoss)