Während der Reformation forderte die Alte Eidgenossenschaft die Gemeinden bestimmter Gebiete auf, per Mehrheitsvotum zu entscheiden, ob sie zukünftig dem alten oder dem neuen Glauben anhängen würden. Diese Praxis verbreitete sich von der Alten Eidgenossenschaft aus im Frankreich der Religionskriege. Die französischen Katholiken kritisierten diese Vorgehensweise und warfen den Hugenotten vor, das Wesen der Kirche zu verändern, aber auch, die Auflösung der
Monarchie zugunsten von eidgenössischen Orten anzustreben. Diese Vorwürfe nahmen die Frage nach der besten Regierungsform auf. Unter Beteiligung von Akteuren aus der Alten Eidgenossenschaft und Frankreich entstand daraus die Definition des politischen Modells der Eidgenossenschaft.
Erschienen in: traverse 2019/1, S. 34