Wiedersprüchliche Entwicklungen während der Krise in der Uhrenindustrie

(Contrastes et paradoxes de la crise dans l'horlogerie)

Bereits 1929 trifft die Wirtschaftskrise die Uhrenindustrie, welche praktisch ihre gesamte Produktion exportiert und deren Absätze rasch einbrechen. Im Jura-Gebiet ist die Arbeitslosigkeit besonders wichtig. Die Krise verändert die Zusammensetzung der in der Uhrenindustrie aktiven Bevölkerung, fördert industrielle Umstrukturierungen und macht staatliche Massnahmen Reglementierungen, Hilfe an die Unternehmen, Unterstützung der öffentlichen Finanzen) nötig. Die Uhrenunternehmer befürworten in diesem Fall die Hilfe von seiten des Bundes und der Kantone, obwohl sie grundsätzlich gegenüber dem staatlichen Interventionismus feindselig eingestellt sind. Trotz der Krise bleiben die Uhrenbetriebe zahlreich und geographisch weit verstreut bestehen. Soziale und politische Faktoren erklären diese Entwicklung, die sich im Abschluss des Arbeitsfriedens im Mai 1937 spiegelt.

(Übersetzung: Therese Steffen)

Erschienen in: traverse 1997/1, S. 108