Die Bildung luxemburgischer Lehrkräfte für ihre nationalpädagogische Mission. Konzepte, Konflikte und faule Kompromisse


Die Gründungsgeschichte des Luxemburger Institut Pédagogique 1958 (und seiner Eröffnung 1961) zeigt in exemplarischer Weise, wie verschiedene Konzepte der Reform der Lehrerbildung unterschiedliche nationale Leitbilder und Vorstellungen von Bürgerschaft zum Ausdruck brachten und im politischen Diskurs entsprechende Konflikte auslösten, und wie am Ende der Auseinandersetzungen zwar formal eine neue Ära eingeläutet wurde, die sich allerdings bei genauerem Hinsehen als ziemlich schwacher Kompromiss entpuppen sollte, in welchem die Lehrerbildung weiterhin an der luxemburgischen Tradition der Lehrkräfte als christlich-katholischen Nationalerzieher festgehalten wurde.

Erschienen in: traverse 2017/1, S. 63