Eine zoologische «Naturalie» als historische Quelle


Im Fokus dieser Objektgeschichte steht ein – beinahe – beliebiger Sammelgegenstand eines zoologischen Museums. Anhand der Geschichte eines Bärenschädels wird der Aussagewert eines naturwissenschaftlichen Repräsentationsobjekts als historischer Quelle evaluiert. Am besagten Objekt lässt sich zum einen aufzeigen, dass die bereits 1629 gegründete Zürcher Bibliotheksgesellschaft erst ab 1677 eine Kunstkammer unterhielt. Ferner wird aufgrund einer im 19. Jahrhundert neu entstandenen Sammelpraxis eine Überlieferungslücke ersichtlich, die sämtliche Gegenstände betrifft, die das Zoologische Museum der Universität Zürich womöglich von der Zürcher Kunstkammer geerbt hat.

Erschienen in: traverse 2012/3, S. 164