Frauenpolizei als Politikum. Die Forderungen der transnationalen Frauenorganisationen im Advisory Committee on Traffic in Women and Children des Völkerbunds


Der Artikel untersucht die Beiträge transnationaler Frauenorganisationen zu den Diskussionen über Frauenpolizei im Advisory Committee on the Traffic in Women and Children des Völkerbunds. Die internationalen Frauenorganisationen hatten in diesem Völkerbundkomitee, das für die Bekämpfung von internationalem Frauen- und Kinderhandel zuständig war, einen Beisitz. Damit verbunden war die Pflicht, in diesem Gremium über ihre Tätigkeiten zu berichten und mit beratender Stimme an den Sitzungen teilzunehmen. Eines der Themen, das an diesen Sitzungen diskutiert wurde, war die Frage, ob es im Zusammenhang mit der Bekämpfung von internationalem Frauen- und Kinderhandel nötig sei, Frauen in der Polizei einzusetzen. Zur Fundierung dieser Debatten erhoben sowohl das Völkerbundsekretariat als auch die Frauenorganisationen in verschiedenen Staaten Daten zu Frauen im Polizeidienst.
Der Artikel zeigt verschiedene Strategien der Frauenorganisationen, das Thema Frauenpolizei auf der Agenda des Völkerbundkomitees zu halten, um den Einbezug von Frauen in die Polizeiarbeit zu fördern. Dazu gehört insbesondere die Teilnahme und Mitarbeit bei Umfragen des Völkerbunds. Die essentialistischen Geschlechterbilder bildeten einen Rahmen, der es ermöglichte, das Bild der Frau als Polizistin akzeptabel zu machen und zu verbreiten.

Erschienen in: traverse 2016/2, S. 50