Geologiegeschichte als Verwaltungsgeschichte. Stablisierungseffekte zwischen Amtshandeln und Forschungshandeln bei Hans Conrad Escher (1767–1823)


Der Aufsatz leuchtet das wechselseitige Bedingungsverhältnis von Verwaltung und Wissenschaft an der Epochenschwelle zur Moderne um 1800 am Beispiel des Zürcher Kaufmanns, Politikers und Geologen Hans Conrad Escher systematisch aus. Es werden dazu einmal ein der Verwaltung und Forschung gemeinsames Objekt (das Staatsterritorium), dann ein beidseits geltendes Prinzip (die Schriftlichkeit) und schliesslich ein geteiltes Erkenntnisinteresse (das Streben nach Verallgemeinerung, also nach Erfassung des «Ganzen») untersucht. Es zeigt sich, dass in Eschers Fall die Wissenschaft deutliche Stabilisierungseffekte für die entstehende zürcherische und schweizerische Verwaltungspraxis hatte. Dennoch erwies sich Eschers Amtstätigkeit für den Grossteil seiner geologischen Forschungsarbeiten als geradezu unabdingbare Voraussetzung.

Erschienen in: traverse 2011/2, S. 57