Dieser Artikel untersucht das Projekt des Bildungsministers René Haby (1974–1980), mit dem der Geschichtsunterricht durch den Einbezug der Sozialwissenschaften sowie durch neue pädagogische Zugänge modernisiert werden sollte. Die Reform verfolgte das Ziel, die Vorstellungen der SchülerInnen von Bürgerschaft zu erneuern sowie das überlieferte Wissen zu aktualisieren. Die «Haby» genannten Programme lösten eine umfassende Kontroverse im Schulwesen, in der Politik und in den Medien aus, welche der Heranziehung einer national gesinnten Bürgerschaft den Vorrang vor einem innovativen Geschichtsunterricht gaben.
Erschienen in: traverse 2017/1, S. 87