Die Globalgeschichte hat ihren Platz in der zeitgenössischen historiografischen Debatte noch nicht gefunden. Immer noch wird sie nur allzu häufig als attraktive Neuformulierung längst bekannter Positionen angesehen, wie der Universalgeschichte, welche die historische Praxis zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert dominierte, der ideologisierten Form der Nationalgeschichtsschreibung – die gegen Ende des 19. Jahrhunderts so sehr auf dem Einfluss des Staates auf internationaler Ebene beharrte – oder dem Paradigma der World-System Analysis, dessen in den Jahren zwischen 1960 und 1980 vorherrschender Einfluss sich auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch bemerkbar macht.
Erschienen in: traverse 2007/3, S. 7