In diesem Artikel wird der Wandel der Biologie in der Schweiz im 20. Jahrhundert anhand der Herausbildung von Lehrstühlen, der Verteilung von Forschungsgeldern und der Vertretung der Disziplinen in den Rektoraten der Universitäten untersucht. Er zeigt, wie die Ausbreitung der «funktionellen Biologie» in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auch zum Prozess der Institutionalisierung eines epistemologischen Bruchs innerhalb der Biologie beigetragen hat. Der Artikel leistet einen Forschungsbeitrag zum Fallbeispiel Schweiz, indem er erstmals einen Ansatz vorschlägt, der die systematische Verarbeitung von Befunden auf der Ebene der gesamten Disziplin in den Blick nimmt. Abschliessend werden die vorgeschlagenen Schlussfolgerungen im Kontext der internationalen Forschung über die grossen Transformationen der sogenannten «life sciences» diskutiert.
(Übersetzung: Isabelle Schürch)