Dieser Beitrag zeigt, dass das Losverfahren in der Politik der Alten Eidgenossenschaft und der Helvetischen Republik sich durch wechselseitige politische und kulturelle Transfers auszeichnete. Es gab explizite Anklänge an äussere oder frühere Kontexte, wie zum Beispiel an Venedig oder das Direktorium in Frankreich, aus denen zahlreiche Elemente übernommen wurden. Wie diese Wahltechnik im lokalen Kontext eingesetzt wurde, hing oft von den Umständen ab, unter denen sie übernommen wurde. So wird deutlich, dass das Losverfahren in der Alten Eidgenossenschaft zur Bekämpfung der im Ancien Régime verbreiteten Korruption eingesetzt und die Unparteilichkeit dieses Verfahrens besonders in der Helvetischen Republik hervorgehoben wurde.
Erschienen in: traverse 2019/1, S. 47