Ringier Bildarchiv. Eine Chance für die Geschichtsschreibung der Schweiz


Im Staatsarchiv Aargau steht den Forschenden der gesamte analoge Bildbestand des Medienhauses Ringier zur Verfügung. Er umfasst sieben Millionen Bildern aus dem Zeitraum zwischen 1930 und 1995 und ist der grösste Fotobestand der Schweiz in öffentlicher Hand.
Ringier stieg 1911 mit der «Schweizer Illustrierten» in das Geschäft der illustrierten Presse ein. Es folgten weitere Publikationen wie «Ringiers Unterhaltungsblätter», «Sie+Er», «Blatt für Alle» und «L’illustré» in der Westschweiz. Die stark bebilderte Boulevardzeitung «Blick» bildet aber das Zentrum des Bildarchivs. Ringier hat damit dem Zeitgeschehen ein Gesicht gegeben. Für die Forschenden bietet das Ringier Bildarchiv einen einmaligen Quellenbestand, da es nicht nur Aufnahmen von politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ereignissen und Repräsentanten beherbergt, sondern ebenso Sportfotos sowie Aufnahmen vom Alltagsleben und gesellschaftlichen Phänomenen. Pressefotografien haben zudem den Vorteil, dass sie gut dokumentiert sind. In den Pressebildern bekundet sich so etwas wie ein öffentlicher Blick auf das Zeitgeschehen, der zigfach multipliziert wird und daher eine weite Verbreitung findet.

Erschienen in: traverse 2011/3, S. 7