Sammeln, insbesondere das wissenschaftliche Sammeln, ist in den letzten Jahren ein wichtiges Themenfeld der Wissenschafts- und Kulturgeschichte geworden. Aufgearbeitet wurden und werden vor allem die Geschichte einzelner Sammler und sammelnder Institutionen wie Museen und Archive. Die «traverse» schliesst an diese regen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen an. Dabei wird – was bisher erst in Ansätzen geschah – allerdings die Praxis des Sammelns verstärkt in den Vordergrund gestellt. Im Aktionsdreieck von Objekt, Institution und sammelndem Akteur wird vor allem auf die spezifische Umgangsweise mit Objekten eingegangen, die das Sammeln als Handlungspraktik ausmacht. Die einzelnen Beiträge widmen sich dem Aufbewahren und Verpacken zoologischer Sammlungsgegenstände, den Sammeltechniken moderner Zoos, der akademischen Sammelpraxis der Vormoderne sowie der «Sammelwut» als pathologische Erscheinung in der Zeit um 1900.

Erschienen in: traverse 2012/3, S. 17