Studierende und Fachzeitschriften. Hürden und Chancen eines verstärkten Austauschs


Studierende kommen meist bereits in den ersten Wochen ihres Studiums mit der Vielfalt wissenschaftlicher Zeitschriften in Berührung. Departemente und Bibliotheken führen in aller Regel eigens eingerichtete Räume, welche die jüngsten Publikationen in grossem Umfang präsentieren. Vor solchen Wänden zu stehen, ist für unbedarfte Erstsemester trotz allem Enthusiasmus potentiell überfordernd. In Einführungsveranstaltungen und Bibliotheksführungen wird dazu ermuntert, in aktuellen Fachzeitschriften zu stöbern und dies zur Gewohnheit zu machen. Das scheitert zunächst meist an der Orientierungsphase zu Beginn des Studiums. Der konkrete Fokus auf spezifische Themen- und Forschungsfelder, ja selbst Disziplinen ist ein Prozess, der meist erst mit der fachlichen aber auch der persönlichen Entwicklung einhergeht. Durch das Verfolgen eigener Forschungsinteressen stellt sich mit der Zeit unweigerlich eine gewisse Vertrautheit mit bestimmten Fachzeitschriften ein. Wertvoll wären die in aller Regel sorgfältig ausgewählten Beiträge aber auch bereits im Grundstudium, weil sie die Leserinnen und Leser ohne konkretes Rechercheziel mit neuen Ansätzen, Quellenbeständen, offenen Fragen, Debatten oder einfach nur Themen bekannt machen. Oft suchen Studierende händeringend nach interessanten Fragestellungen, kämpfen mit der fehlenden Übersicht über Forschungsfelder und deren Entwicklung, während gleichzeitig durch die Übung der Kritik der Anspruch auch an die eigene Arbeit wächst. In dieser Verbindung liegt auch ein Grund für das verbreitete Verzögern von Seminararbeiten. Dabei wäre ein bewusster und intensiver Kontakt mit Fachzeitschriften, die doch alle mit unterschiedlichen Zugängen versuchen, am Puls der Forschung zu sein, für Studierende von Beginn weg hilfreich und sinnvoll.
In den Reaktionen auf die Frage, was für Erwartungen Studierende an diese herantragen und welche Erfahrungen damit verbunden sind, bestätigt sich, dass die Interaktion mit Zeitschriften sowohl von Seiten der Studierenden als auch der Herausgeber ausbaufähig wäre.

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Erschienen in: traverse 2022/1, S. 119