Studierendenmobilität aus einer Langzeitperspektive. Ausländische Studierende an Schweizer Universitäten im 20. Jahrhundert


Zur historischen Kontextualisierung der aktuellen hochschulpolitischen Debatten im Bereich der Studierendenmobilität sowie des zeitlich eingeschränkten Blicks eines grossen Teils der gegenwärtigen Forschung zu dieser Thematik analysiert der Beitrag die Konjunkturen der Attraktivität der schweizer Universitäten für ausländische Studierende seit dem späten 19. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit. Mittels eines statistisch-deskriptiven Zugangs können sowohl gegenwärtige Entwicklungen als auch institutionen- und lokalhistorische Darstellungen an Profil und Erklärungskraft gewinnen. So nahm die Heterogenität der ausländischen Studierenden bis Ende der 1970er-Jahre konstant zu, was vom Anteil ausländischer Studierender an schweizer Universitäten nicht gesagt werden kann. Attraktivitätsmerkmale wie Sprache, räumliche Nähe, Fachtraditionen, Netzwerke, institutionelle Austauschbeziehungen oder Zulassungsvoraussetzungen weisen sich als zeitlich und institutionell höchst variabel aus.

Erschienen in: traverse 2018/1, S. 57