Übersetzungsgeschäfte Die Vermarktung von Feuerlöschtechnik zwischen London und Amsterdam um 1700


Der Beitrag untersucht Praktiken der Werbung um 1700 an einem eher ungewöhnlichen Beispiel: der Vermarktung von Brandspritzen. Im Zentrum steht dabei zum einen die Frage nach der Spezifik der Werbestrategien, die in dieser spezifischen Marktkonstellation angewandt werden. Käufer für diese Löschtechnik fanden sich zunächst vor allem unter obrigkeitlichen Akteuren und Institutionen, einschlägige Werbung zielte aber auch auf eine Diversifizierung sowohl der Käuferschaft wie der angebotenen ‹Produkte›.
Zum anderen wird am Beispiel eines Londoner Brandspritzenmachers mit niederländischen Wurzeln das Zusammenspiel von Lokalisierungsstrategien und Verflechtungsbezügen diskutiert. Wie für frühneuzeitliche Technik typisch, war auch Löschtechnik Teil vielfältiger grenzüberschreitender Austauschprozesse. Zugleich nutzten Brandspritzenmacher Strategien der Lokalisierung, um zielgerichtet ein Publikum vor Ort zu adressieren. Eben diese lokalisierenden Werbestrategien, so die These, lassen sich ihrerseits als Produkte von Übersetzung und Transfer begreifen.

Erschienen in: traverse 2019/3, S. 43