Der Nationale Verband der Kriegsversehrten und Kriegsinvaliden (ANMIG) wurde 1917 in Mailand gegründet. Er vereinte fast 500’000 Mitglieder. Zu den Aufgaben des Vereins gehörte es, die Überlebenden zu repräsentieren und über die Rolle der Veteranen in der italienischen Gesellschaft zu reflektieren. Diese Überlegungen umfassten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs Konzepte wie «Generation», «Jugend», «Alter» und «Altern». Die Diskussionen darüber intensivierten sich in den 1980er-Jahren aus demografischen Gründen und mit dem Ableben von Zeitzeugen.
Der Artikel analysiert die Entstehung und die Entwicklung dieser Konzepte und die Art und Weise, wie sie der Invaliden-Verband an die Bevölkerung und den Staat vermittelte. Der bedeutende und weitgehend unveröffentlichte Quellenbestand der ANMIG, Protokolle des Zentralkomitees und Ausgaben der Verbandszeitschrift Il Bolletino bilden die Grundlage der vorliegenden Studie.
Überlegungen zu den Lebensaltern. Kriegsteilnahme und die Vorstellungen von Generation, Jugend und Alter am Beispiel der Erfahrung italienischer Kriegsversehrter
(Una riflessione sulle età della vita. La partecipazione alla guerra, l’idea di generazione, di gioventù e di vecchiaia nell’esperienza dei mutilati di guerra italiani)Erschienen in: traverse 2017/2, S. 73