Willi Gautschi (1920–2004) und der Landesstreik: Ein historiographisches Werk in seinem Kontext

(Willi Gautschi (1920–2004) et la Grève générale: une oeuvre historiographique dans son contexte)

Das Buch Der Landesstreik 1918, das Willi Gautschi 1968 vorlegte, nimmt in der Interpretation der Ereignisse eine Schlüsselrolle ein. Dabei wird das Buch oft als grundlegende historiographische Wende betrachtet. Eine Sichtung des im Aargauer Staatsarchiv aufbewahrten Nachlasses von Gautschi ermöglicht nunmehr eine eigenständige Analyse der Herausforderungen, die der Entstehung dieses Werks zugrunde lagen. Dabei gilt es, die Bestrebungen des Autors, des Verlegers sowie weiterer mehr oder weniger stark an der Publikation beteiligter Personen, zu berücksichtigen. Dieser Beitrag beruht auf einer an der Universität Lausanne entstandenen Lizentiatsarbeit. Er legt dar, wie Willi Gautschi im Laufe seiner Recherchen u.a. durch das Studium des Archivs des Oltener Aktionskomitees und den Kontakt mit einigen seiner Mitglieder für die sozialen Grundlagen des Landesstreiks sensibilisiert wurde. Darüber hinaus thematisiert der Beitrag den Stellenwert von Gautschis Werk in der Geschichtsschreibung und relativiert dessen umwälzende Wirkung.

Erschienen in: traverse 2018/2, S. 63