Der Artikel bietet eine retrospektive und reflexive autoethnografische Analyse der verschiedenen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung des Hardcore-Punk-Fanzines Xsans compromisX, das in den Jahren 1999 und 2000 in zwei Ausgaben in der Westschweiz erschien. Entlang einer Chronologie der Gründungsgeschichte des Fanzines thematisiere ich den doppelten Prozess der Kooperation zwischen verschiedenen sozialen Welten auf der einen Seite und der Singularisation des Hardcore als eigene Welt auf der anderen Seite. Dabei geht es mir insbesondere um den Status und damit um die Rolle von Objekten (in erster Linie die des Objekts «Fanzine») bei der Herausbildung von Welten wie der des Hardcore. Schliesslich zeige ich, inwiefern dem Fanzine als Zeugnis- Objekt (objet-témoin) entscheidende Agency zukommt, indem es sowohl selbst historisch ist als auch an der Historiografie des Hardcore mitwirkt. Zum Ausblick thematisiere ich, welchen Transformationen dieser Prozess durch die Etablierung des Internets auf der Ebene der Analyse wie auf der Ebene der betroffenen Akteur*innen unterworfen ist.
Xsans compromisX. Eine retrospektive Autoethnografie der Herstellung eines Hardcore-Punk-Fanzines in der Westschweiz zu Beginn des 21. Jahrhunderts
(Xsans compromisX. Autoethnographie rétrospective de la création d’un fanzine hardcore punk en Suisse romande à l’aube du XXIe siècle)Erschienen in: traverse 2019/2, S. 105