Public History, Karrierewege und Gender-Effekte: Feedback aus der Praxis

(Histoire publique, trajectoires de carrière et effets de genre: retour d’expérience)

Wer betreibt Public History? Und unter welchen Bedingungen? Lassen sich die Anforderungen eines öffentlichen Geschichtsprojekts mit den Imperativen des akademischen Lehrens und Arbeitens vereinbaren? Diese Fragen, die sich auf die Veränderungen der Tätigkeiten in Forschung- und Lehre beziehen, sind nicht rein theoretischer Natur. Sie kamen im Zug eines Public-History-Projekts auf, das im Herbst 2019 in Lausanne stattgefunden hat. Dieses Projekt, das auf dem umfangreichen Korpus von Bildarchiven aufbaute, die erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden, machte das hundertjährige Jubiläum der Foire nationale de Lausanne (häufiger: Comptoir Suisse) zu seinem Ausgangspunkt. Es verfolgte ein doppeltes Ziel: eine kritische Geschichte dieser Veranstaltung, die stark im kollektiven Gedächtnis verankert ist, zu präsentieren , und zwar auf partizipativem Weg zusammen mit dem Publikum und mit allen Herausforderungen der Geschichtsschreibung im digitalen Zeitalter. Dieser Artikel gibt einen Rückblick auf die Erfahrungen mit diesem Public-History-Projekt und stellt gleichzeitig Überlegungen dazu an, was für Einschränkungen und Möglichkeiten solche Projekte für Lehrpersonen und Forscher:innen mit sich bringen.

(Übersetzung: Die Herausgeber:innen)

Erschienen in: traverse 2023/3, S. 53