Wissenschaftspolitik und ‹Logistiken des Wissens› in der Schweiz, 1945–1970

(La ‹logistique de la connaissance› comme outil de construction de la politique de la science en Suisse, 1945–1970)

Seit Anfang der 1990er-Jahre wird die Rolle der Wissenschaftspolitik gleichgesetzt mit der Bewirtschaftung von Wissensökonomien. Diese Engführung äusserte sich in der Schweiz im Ausbau bundesstaatlicher Instrumente zur Finanzierung und Steuerung von Forschung und Lehre. Mit peer review-Verfahren oder Leistungsvereinbarungen, die auf das new public management zurückgehen, werden seither die Leistungen der Universitäten und der wissenschaftlichen Forschung evaluiert. Diese Verfahren und Instrumente sind Teil einer Logistik des Wissens, die auf ökonomische Produktivität ausgerichtet ist. Der Artikel untersucht die Anfänge dieser Entwicklung einer zunehmenden Kontrolle im Bereich der Wissensproduktion vor dem Hintergrund einer sich konsolidierenden bundesstaatlichen Forschungspolitik in den 1960er- und 70er-Jahren.

Erschienen in: traverse 2009/3, S. 77