Die «Swiss Attitude» auf Tuchfühlung mit Amerika. Der Weg zur kulturellen Präsenz

(La «Swiss Attitude» au contact américain Evolution d’une présence culturelle)

Der vorliegende Beitrag untersucht die Rolle der Kultur in den Beziehungen der Schweiz zu den Vereinigten Staaten während des Kalten Kriegs und macht drei Phasen helvetischer Kulturpolitik aus: von der Förderung des nationalen Images in Amerika für politische und Handelszwecke über die Vielfalt der dieses Schweizbild bejahenden wie ablehnenden Stimmen bis zur Etablierung einer ständigen kulturellen Präsenz in den Vereinigten Staaten. Die verschiedenen Phasen schliessen sich nicht aus, sondern ergänzen sich vielmehr. Kultur ist nie losgelöst von politischen und wirtschaftlichen Intentionen, kann sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Rahmen des bilateralen Austauschs aber emanzipieren. Neue Wege werden beschritten, um Verbindungen zwischen der Kulturszene dies- und jenseits des Atlantiks herzustellen. Für die vielfältige Aktivität der Kulturvermittlung spielen die zahlreichen informellen Kontakte eine entscheidende Rolle. In sie fliesst auch die Darstellung des Anderen ein, eines Amerikas, dessen Modernität zugleich fasziniert wie abstösst.

Erschienen in: traverse 2009/2, S. 73