Ende der 1970er Jahre erreichte die Punk-Bewegung, die zunächst in Metropolen wie London und New York aufgeblüht war, auch den deutschsprachigen Raum. Dort bildete sie rasch lokale Szene aus: in der Bundesrepublik etwa in Düsseldorf, in der Schweiz in Zürich. Eine der Bands, die in diesem Kontext entstand, war die Gruppe Kleenex, die sich später auf Grund eines Rechtsstreits in LiLiPUT umbenennen musste. Der Beitrag erörtert die Eigenheiten der Aneignung von Punk im Eidgenössischen im Allgemeinen sowie durch Kleenex/LiLiPUT im Besonderen. Befragt werden hierfür u. a. die transnationalen Aspekte der DIY-Kultur der zweiten Hälfte der 1970er Jahren, die – von der Gruppe stets beiläufig gehandhabte – geschlechterpolitische Partikularität sowie die Herausforderung, die für Weggefährten und Öffentlichkeit dennoch von dieser ausging; kunsthistorische Referenzen; schliesslich Anspielungen und Reaktionen auf den Schweizer Alltag wie Politik.
«Our future is the future for many». Kleenex/LiLiPUT, Punk und die Schweiz
Erschienen in: traverse 2019/2, S. 72