Während sich die «Tyrannei des Nationalen» in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in den europäischen Ländern ausbreitete, bewahrten die Schweizer in Frankreich, hier aufgezeigt am Beispiel der Schweizer Gemeinde in der Haute-Marne, vielschichtige Verbindungen zu ihrem Herkunftsland. Diese lassen sich nicht unbedingt in die Problematik des Transnationalismus einfügen, wenn dieses Konzept die Deterritorialisierung der Identität als Migrant voraussetzt. Die Aufrechterhaltung dieser Verbindungen trug paradoxerweise dazu bei, die Akzeptanz dieser Gruppe von Schweizern in der französischen Gesellschaft zu beschleunigen. Gleichzeitig führte sie dazu, dass die ethnische Identität bekräftigt wurde. Auch die Schweizer Regierung begünstigte diesen Prozess, um ihren Einfluss auf die Auslandschweizerkolonie zu sichern, was den langjährigen Vereinnahmungsprozess dieser Netzwerke durch den Staat befördert
haben könnte.
(Übersetzung: Bettina Zeugin)