Espace, agentivité et accueil des étudiants étrangers au Canada. Les cas de Montréal et de Toronto (1950–1968)

(Raum, «agency» und Aufnahme ausländischer Studenten in Kanada. Montreal und Toronto (1950–1968))

Ich vergleiche in diesem Artikel die Aufnahme ausländischer Studenten an der Universität von Toronto (Ontario) und an der Universität von Montreal (Quebec). Beide sind attraktive Ziele studentischer Mobilität, entwickelten allerdings sehr unterschiedliche Aufnahmestrukturen. Während die ausländischen Studenten an der Universität Toronto seit den 1950er-Jahren Zugang zu Serviceleistungen und – mehr noch – zu besonderen Räumen hatten, fehlte an der Universität Montreal beides. Diese Ungleichheit hat mich dazu geführt, nach der Anpassung der ausländischen Studenten an die jeweilige Situation und vor allem nach der Entfaltung ihrer agency in diesen Kontexten zu fragen. Ich behaupte, dass einer der Schlüssel zum Verständnis der beiden unterschiedlichen Wege das Verhältnis der studentischen Gruppen zum «Raum» in seinen sozialen (Interaktion, soziale Schranken), physischen (Gebäude, Orte) und symbolischen (Diskurs) Ausprägungen ist. Ich konzentriere mich besonders auf die Fragen, Debatten und Konflikte, die an die Aufnahme geknüpft waren. Sie gewähren einen privilegierten Zugang zur Untersuchung der Modalitäten der Nutzung von Raum (oder des Diskurses über Raum) durch Verwaltungen und ausländische Studenten.

Erschienen in: traverse 2018/1, S. 149