Dieser Artikel schlägt eine globale Geschichte der Schweizer aristokratisch-patrizischen Eliten anhand der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Brasilien in der Frühen Neuzeit vor. Indem sich der Beitrag auf den Handel mit Kolonialwaren und die Sklaverei konzentriert, legt er die Verflechtung zwischen den konservativen Eliten der Schweiz und Luso-Brasiliens offen. In drei Kapiteln werden diese Wechselwirkungen detailliert dargestellt: die Auswirkungen der europäischen Revolutionen auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern, die Modernisierung der Plantagen in Brasilien durch Schweizer Patrizier und die von kolonialen Ambitionen beeinflussten Reformen in der Landwirtschaft und im Schulwesen in der Schweiz, die die Aufmerksamkeit der brasilianischen Sklavenhalteraristokratie auf sich zogen. Als Beitrag sowohl zur brasilianischen als auch zur schweizerischen Geschichtsschreibung beleuchtet diese Studie, wie diese Dynamiken die Grundlagen der modernen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern geformt haben, und zeigt gleichzeitig die Ausbeutung der versklavten Menschen als Grundlage dieser Symbiose auf.